Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein so unberührtes Moor zu Gesicht bekomme. Vor lauter Demut bleibe ich wie angewurzelt stehen und versuche die Eindrücke aufzusaugen, die mir so kostbar wie Edelsteine erscheinen.

Als ich in die Knie gehe entdecke ich sogar einen Sonnentau. Die Fleischfressende Pflanze die ich sonst nur aus Büchern und dem Baumarkt kenne. In der freien Natur, so ursprünglich, wie Mutter Natur sie erschaffen hatte stand sie nun vor mir.

Umringt von kleinen rosa Blüten erschien mir dieses Moor wie ein Paradies.

Das Moos wuchs in den See und bildete ringsherum eine weiche, flauschige Kante. Wie Schwämme erschienen mir die 30 Zentimeter Moos unter meinen Füßen. Ich kam mir wie ein Eindringling vor. Mit jedem Schritt sank ich tief ein und befürchtete das Kunstwerk zu zerstören.

Von oben sieht die Welt ganz anders aus. Aus meiner Perspektive in der Hocke, in der ich den Sonnentau entdeckte hin zur Vogelperspektive sind völlig verschiedene Welten. Wüsste ich es nicht besser, könnte man meine, es seien Aufnahmen anderer Landstriche.

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