In meinem Garten tobt schon mächtig der Kampf um die prächtigste Farbe. Von noch zurückhaltendem, elegantem Weiß, über freches Gelb, bis hin zu kräftigem „Hier bin ich“-schreienden Blau, ist alles dabei. Der Frühling ist meine Lieblingsjahreszeit. Nach all dem Grau und der Kälte entspannen sich meine Muskeln bei jedem Lichtstrahl etwas mehr. Meine Schichten aus Pulli, Pulli und noch einem Pulli dezimieren sich langsam und ich fühle mich rundum freier in meinen Bewegungen.

Die Lebensfreude der kleinen Leberblümchen hat es mir heute angetan. Da ich noch unbeholfen mit meinem neuen Arbeitswerkzeug Polaroid bin, ist das heutige Bild unschärfer, als ich wollte, nichtsdestotrotz schöner, als ich vermutet hätte. Es wirkt fast wie eine Unterwasserwelt. Und doch ist es in meinem Garten.

Ich liebe diese kleine Pflanze. Sie hat so viele liebenswerte Details, die ich auch schon mit meinem Makroobjektiv eingefangen habe. Von den Blättern bis hin zu den einzelnen Staubblättern kann ich so vieles entdecken, das mich in wahre Begeisterungsstürme versetzt. Das Changieren der Blütenblätter von blau zu hellblau hinzu fast weiß in Kombination mit den Frucht- und Staubblättern ist ein kleines Meisterwerk von Mutter Natur.

PS. Es macht Spaß, mich an die Arbeit mit einer neuen Kamera heranzutasten. Welche Distanzen kann ich aufnehmen und wie wirken sie? Welche Lichtverhältnisse kann ich ohne „Hau-drauf-Blitz“ einfangen? Und selbst das Auslösen will gekonnt sein! Mein erstes Foto am 19.03. ist aufgrund meines kräftigen Auslösens verwackelt. Ich merke, mit wie viel Gefühl ich auf den Auslöser drücken muss, damit das Bild scharf wird und dass auch die Entfernung wie das Licht eine ganz andere Arbeitsweise von mir abverlangt, als ich es nach all den Jahren digitalen Fotografierens gewohnt bin. Schön, mal wieder in einen anderen Prozess einzutauchen.

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